Samstag, 4. Oktober 2008
... bin da!
becounter, 20:28h
Und wieder ein neuer Blog!
... und worum geht's?
Ich möchte hier meine Erfahrungen mit Diabetikerprodukten und
-rezepten weitergeben.
Für alle, die sich mit Diabetes nicht auskennen, findet man bei wikipedia eine gute Übersicht.
Ich möchte hier aber auch kurz erläutern, was Diabetes ist und warum Kenntnisse über Nahrungsmittel so wichtig sind.
Bei Diabetes handelt es sich um eine Krankheit, bei der der Körper Kohlenhydrate nicht mehr richtig verarbeiten kann - oder genauer den Blutzucker. Daher spricht man auch häufig von zuckerkrank.
Dazu muss man wissen, dass der Körper Kohlenhydrate direkt in Zucker umwandelt und über das Blut den Zellen als Energie zur Verfügung stellt. Damit die Zellen den Zucker aufnehmen können, benötigen Sie Insulin.
Bei einem gesunden Menschen stellt der Körper selber genug Insulin her und dieses wirkt auch entsprechend. Bei einem Diabetiker kann es entweder sein, dass der Körper kein Insulin mehr produziert (sogenannte Typ 1 Diabetes), oder dass das Insulin nicht mehr richtig wirkt (sogenannte Typ 2 Diabetes - Insulinresistenz). Bei Typ 2 spricht man umgangssprachlich auch von Altersdiabetes, dabei kann es auch hier - wie beim Typ 1 - zu einem Mangel an Insulin kommen.
Bei der Typ 1 Diabetes, muss der Diabetiker dem Körper Insulin von außen zuführen (Insulin spritzen), bei Typ 2 kann das auch notwendig sein, aber häufig reicht hier auch noch eine Behandlung mit Medikamenten, die gegen die Insulinresistenz wirken.
Was hat das aber jetzt mit Nahrungsmitteln zu tun?
Manche Diabetiker spritzen sich den Zucker weg. Gerade Typ 1 Diabetiker müssen für alle Kohlenhydrate, die Sie zu sich nehmen Insulin nehmen und können so mit durch entsprechende Mengen an Insulin dem erhöhten Blutzuckerspiegel entgegen wirken - das sollte aber kein Freibrief für Völlerei sein.
Man kann den Körper aber auch durch Auswahl geeigneter Nahrungsmittel unterstützen. Gerade für Typ 2 Diabetiker, die noch kein Insulin spritzen müssen, stellt eine ausgewogene Ernährung einen wichtigen Bestandteil der Therapie dar. Dazu gehört insbesondere der bewusste und verantwortungsvolle Umgang mit Kohlenhydraten, da diese für den Blutzuckerspiegel verantwortlich sind.
Was sind denn nun Kohlenhydrate?
Vor allem Zucker, wobei damit alle Arten von Zucker gemeint sind, also Traubenzucker, weißer Zucker, Rohrzucker, Palmzucker, Fruchtzucker (Fructose), Malzzucker, Milchzucker, ...
Aber nicht nur Zucker ist ein Kohlenhdyrat, sondern auch Stärke und die ist in ziemlich vielen Produkten enthalten, z.B. in Kartoffeln und Reis, aber auch in Getreide und damit auch in Brot und Nudeln. Auf den meisten Produkten, die man abgepackt kaufen kann, findet man eine sogenannte Nährwerttabelle, die enthält dann auch einen Eintrag für Kohlenhydrate, häufig wird Zucker dabei nochmal gesondert aufgeführt. So haben 100g Brot gerne schon mal 60-70 g Kohlenhydrate pro 100 g.
Daher kommt dann auch der Name Broteinheit, eine Broteinheit entspricht 12 g Kohlenhydraten oder einem halben hellen Brötchen.
Also darf man keine Kohlenhydrate mehr essen?
Nein. Der Körper braucht Kohlenhydrate als Energieträger. Die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung lautet, dass man ca. 50-55% der täglichen Energie über Kohlenhydrate zu sich nehmen soll, dies gilt so eigentlich auch für Diabetiker. Wenn man also ~2000 kcal pro Tag braucht, sollten rund 1000 kcal über Kohlenhydrate abgedeckt werden, dass entspricht ~250g Kohlenhydrate, oder 20-21 Broteinheiten. Möchte man allerdings abnehmen, sollte man die Kalorienzahl insgesamt reduzieren und somit auch die Kohlenhydrate. Wie viele Kalorien man ungefähr braucht, kann man sich z.B. hier berechnen lassen - aber eine Web-Seite ersetzt keine persönliche Analyse, sondern kann nur ein Anhaltspunkt sein.
Aber nicht alle Kohlenhydrate werden gleich vom Körper aufgenommen. So wird reiner Traubenzucker sehr schnell aufgenommen, dagegen werden komplexere Kohlenhydrate sehr viel langsamer aufgenommen und wenn diese noch in Ballaststoffen versteckt sind, dann dauert es noch länger. Gerade bei einer Insulinresistenz braucht der Körper länger, um den Blutzucker in die Zellen zu überführen und wenn die Kohlenhydrate langsamer aufgenommen werden, hilft das dem Körper sehr.
Tatsächlich gibt es ein Maß für die Geschwindigkeit, mit der der Körper Kohlenhydrate aufnimmt, den sogenannten glykämischen Index (gerne auch mal Glyx abgekürzt. hier aber GI). Dabei bedeutet desto höher, desto schneller, also ein hoher Wert beim glykämischen Index bedeutet, dass der Blutzuckerwert schneller steigt. Dabei reicht der Index von 0 bis 100, also Stadtgeschwindigkeit ist ungefährlicher als Tempo 100 auf der Landstraße - kann man sich, glaube ich, merken.
Also nur noch Produkte mit niedrigem glykämischen Index?
Nein, das können wir auch viel komplizierter!
Es gibt durchaus Produkte, die einen hohen glykämischen Index haben, aber nur wenig Kohlenhydrate enthalten. Das heißt die Kohlenhydrate gehen schnell ins Blut - sind bloß kaum welche da. Ein schönes Beispiel findet sich in der Wikipedia zum Thema glykämischer Last. So haben gekochte Karotten einen GI von 70, also genau so viel wie Baguette, allerdings enthalten ~100g Baguette so viele Kohlenhydrate wie ~700g Karotten.
Die glykämische Last fasst somit Menge an Kohlenhydrate und GI zusammen und ist damit deutlich aussagekräftiger als der GI alleine.
Noch was?
Ganz viel, aber dazu später mehr!
Und was ist das für ein komisches Bild oben links?
Ein Verkaufsstand für Wasser in Ägypten, schien mir irgendwie passend, da Wasser nun wirklich überhaupt keine Broteinheiten hat.
... und worum geht's?
Ich möchte hier meine Erfahrungen mit Diabetikerprodukten und
-rezepten weitergeben.
Für alle, die sich mit Diabetes nicht auskennen, findet man bei wikipedia eine gute Übersicht.
Ich möchte hier aber auch kurz erläutern, was Diabetes ist und warum Kenntnisse über Nahrungsmittel so wichtig sind.
Bei Diabetes handelt es sich um eine Krankheit, bei der der Körper Kohlenhydrate nicht mehr richtig verarbeiten kann - oder genauer den Blutzucker. Daher spricht man auch häufig von zuckerkrank.
Dazu muss man wissen, dass der Körper Kohlenhydrate direkt in Zucker umwandelt und über das Blut den Zellen als Energie zur Verfügung stellt. Damit die Zellen den Zucker aufnehmen können, benötigen Sie Insulin.
Bei einem gesunden Menschen stellt der Körper selber genug Insulin her und dieses wirkt auch entsprechend. Bei einem Diabetiker kann es entweder sein, dass der Körper kein Insulin mehr produziert (sogenannte Typ 1 Diabetes), oder dass das Insulin nicht mehr richtig wirkt (sogenannte Typ 2 Diabetes - Insulinresistenz). Bei Typ 2 spricht man umgangssprachlich auch von Altersdiabetes, dabei kann es auch hier - wie beim Typ 1 - zu einem Mangel an Insulin kommen.
Bei der Typ 1 Diabetes, muss der Diabetiker dem Körper Insulin von außen zuführen (Insulin spritzen), bei Typ 2 kann das auch notwendig sein, aber häufig reicht hier auch noch eine Behandlung mit Medikamenten, die gegen die Insulinresistenz wirken.
Was hat das aber jetzt mit Nahrungsmitteln zu tun?
Manche Diabetiker spritzen sich den Zucker weg. Gerade Typ 1 Diabetiker müssen für alle Kohlenhydrate, die Sie zu sich nehmen Insulin nehmen und können so mit durch entsprechende Mengen an Insulin dem erhöhten Blutzuckerspiegel entgegen wirken - das sollte aber kein Freibrief für Völlerei sein.
Man kann den Körper aber auch durch Auswahl geeigneter Nahrungsmittel unterstützen. Gerade für Typ 2 Diabetiker, die noch kein Insulin spritzen müssen, stellt eine ausgewogene Ernährung einen wichtigen Bestandteil der Therapie dar. Dazu gehört insbesondere der bewusste und verantwortungsvolle Umgang mit Kohlenhydraten, da diese für den Blutzuckerspiegel verantwortlich sind.
Was sind denn nun Kohlenhydrate?
Vor allem Zucker, wobei damit alle Arten von Zucker gemeint sind, also Traubenzucker, weißer Zucker, Rohrzucker, Palmzucker, Fruchtzucker (Fructose), Malzzucker, Milchzucker, ...
Aber nicht nur Zucker ist ein Kohlenhdyrat, sondern auch Stärke und die ist in ziemlich vielen Produkten enthalten, z.B. in Kartoffeln und Reis, aber auch in Getreide und damit auch in Brot und Nudeln. Auf den meisten Produkten, die man abgepackt kaufen kann, findet man eine sogenannte Nährwerttabelle, die enthält dann auch einen Eintrag für Kohlenhydrate, häufig wird Zucker dabei nochmal gesondert aufgeführt. So haben 100g Brot gerne schon mal 60-70 g Kohlenhydrate pro 100 g.
Daher kommt dann auch der Name Broteinheit, eine Broteinheit entspricht 12 g Kohlenhydraten oder einem halben hellen Brötchen.
Also darf man keine Kohlenhydrate mehr essen?
Nein. Der Körper braucht Kohlenhydrate als Energieträger. Die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung lautet, dass man ca. 50-55% der täglichen Energie über Kohlenhydrate zu sich nehmen soll, dies gilt so eigentlich auch für Diabetiker. Wenn man also ~2000 kcal pro Tag braucht, sollten rund 1000 kcal über Kohlenhydrate abgedeckt werden, dass entspricht ~250g Kohlenhydrate, oder 20-21 Broteinheiten. Möchte man allerdings abnehmen, sollte man die Kalorienzahl insgesamt reduzieren und somit auch die Kohlenhydrate. Wie viele Kalorien man ungefähr braucht, kann man sich z.B. hier berechnen lassen - aber eine Web-Seite ersetzt keine persönliche Analyse, sondern kann nur ein Anhaltspunkt sein.
Aber nicht alle Kohlenhydrate werden gleich vom Körper aufgenommen. So wird reiner Traubenzucker sehr schnell aufgenommen, dagegen werden komplexere Kohlenhydrate sehr viel langsamer aufgenommen und wenn diese noch in Ballaststoffen versteckt sind, dann dauert es noch länger. Gerade bei einer Insulinresistenz braucht der Körper länger, um den Blutzucker in die Zellen zu überführen und wenn die Kohlenhydrate langsamer aufgenommen werden, hilft das dem Körper sehr.
Tatsächlich gibt es ein Maß für die Geschwindigkeit, mit der der Körper Kohlenhydrate aufnimmt, den sogenannten glykämischen Index (gerne auch mal Glyx abgekürzt. hier aber GI). Dabei bedeutet desto höher, desto schneller, also ein hoher Wert beim glykämischen Index bedeutet, dass der Blutzuckerwert schneller steigt. Dabei reicht der Index von 0 bis 100, also Stadtgeschwindigkeit ist ungefährlicher als Tempo 100 auf der Landstraße - kann man sich, glaube ich, merken.
Also nur noch Produkte mit niedrigem glykämischen Index?
Nein, das können wir auch viel komplizierter!
Es gibt durchaus Produkte, die einen hohen glykämischen Index haben, aber nur wenig Kohlenhydrate enthalten. Das heißt die Kohlenhydrate gehen schnell ins Blut - sind bloß kaum welche da. Ein schönes Beispiel findet sich in der Wikipedia zum Thema glykämischer Last. So haben gekochte Karotten einen GI von 70, also genau so viel wie Baguette, allerdings enthalten ~100g Baguette so viele Kohlenhydrate wie ~700g Karotten.
Die glykämische Last fasst somit Menge an Kohlenhydrate und GI zusammen und ist damit deutlich aussagekräftiger als der GI alleine.
Noch was?
Ganz viel, aber dazu später mehr!
Und was ist das für ein komisches Bild oben links?
Ein Verkaufsstand für Wasser in Ägypten, schien mir irgendwie passend, da Wasser nun wirklich überhaupt keine Broteinheiten hat.
Alle hier gemachten Angaben sind nach bestem Wissen genacht, es wird allerdings keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen. Die hier zusammengestellten Informationen sind kein Ersatz für eine medizinische oder diätische Beratung. Diabetes ist eine ernste Erkrankung die einer medizinischen Therapie unter ärztlicher Kontrolle bedarf.
... comment